Alvar Aalto mit seiner zweiten Ehefrau Elissa
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Alvar Aalto (1898-1976) zählt neben Le Corbusier, Mies van der Rohe und Frank Lloyd Wright zu den „großen Vier“ in der Architektur des 20. Jahrhunderts. Aalto wurde zum Vorbild für eine moderne Gestaltung, die sich ausschliesslich am Menschen orientiert. 
 
Nach dem Krieg pilgerte eine Generation deutscher Architekten zu seinen Bauten, viele Schweizer arbeiteten in seinem Atelier und auch in Österreich wurden seine Ideen aufgegriffen. Die von seinem reichen Werk ausgehenden Impulse für eine „Humanisierung der Architektur“ (Aalto) sind bis heute wirksam.

Zu den deutschsprachigen Ländern hatte Aalto, der fließend deutsch sprach, eine besondere Beziehung. Außerhalb seiner finnischen Heimat befinden sich in Deutschland die meisten seiner Bauten: das Wohnhaus im Hansaviertel in Berlin, das Wohnhochhaus in der Siedlung Neue Vahr in Bremen, das Kulturzentrum, die Heilig-Geist-Kirche und die St. Stephanus-Kirche in Wolfsburg sowie das Aalto-Theater in Essen, das erst 1988 nach seinen Entwürfen fertiggestellt wurde.

In der Schweiz, wo er als der „Magus des Nordens“ verehrt wurde, errichtete er das Wohnhochhaus in Schönbühl bei Luzern. Mehrere Projekte für die Schweiz kamen nicht zur Ausführung, wie auch sein prämierter Entwurf für eine neue Stadthalle in Wien am Vogelweideplatz leider nicht verwirklicht wurde.


Biografie

1898
Hugo Alvar Henrik Aalto, geboren am 3. Februar in Kuortane, Finnland
1916
Reifeprüfung in Jyväskylä
1921
Architektur-Diplom an der Technischen Hochschule Helsinki
1923–1927
Architekturbüro in Jyväskylä
1924
Heirat mit der Architektin Aino Marsio (gestorben 1949) Architekturbüro in Turku
1927–1934
Bibliothek in Viipuri
1929–1933
Internationale Bekanntheit mit dem Sanatorium in Paimio 
1933–1976
Architekturbüro in Helsinki
1933–1977
Villa Mairea in Normarkku
1937
Finnischer Pavillon auf der Weltausstellung in Paris
1939
Finnischer Pavillon auf der Weltausstellung in New York 
1943–1958
Vorsitzender der Vereinigung Finnischer Architekten SAFA
1946–1949
Professor am Massachusetts Institute of Technology
1948–1952
Baker Dormitory, MIT, Cambridge/Massachusetts, USA Rathaus in Säynätsalo
1949–1966
Technische Universität in Otaniemi
1952
Heirat mit der Architektin Elissa Mäkiniemi
1955
Mitglied der Finnischen Akademie
1956–1958
Maison Louis Carré, Bazoches sur Guyonne, Frankreich 
1958–1962
Kulturhaus in Wolfsburg
1959–1962
Heilig Geist Gemeindezentrum, Wolfsburg
1959
Theater in Essen (Wettbewerb 1. Preis, Ausführung 1981–1988) 
1963–1968
Präsident der Finnischen Akademie
1965–1968
Hochhaus in Schönbühl/Luzern, Schweiz
1965–1968
Stephanuskirche in Detmerode/Wolfsburg
1966–1978
Kirche in Riola/Bologna, Italien
1976
gestorben am 11. Mai in Helsinki